Auf der PGA Show 2017 in Orlando treffen sich jedes Jahr Ende Januar Hersteller, Journalisten und Experten. Es ist die größte Golfmesse der Welt – klar, dass wir auch vor Ort waren. Wir haben uns für Euch die neuesten Driver genauer angesehen und miteinander verglichen.
Direkt am Demoday hatten wir unseren Launchmonitor (Foresight GC2) mit im Gepäck und haben hunderte von Schlägen gemessen. Folgende Driver haben wir getestet und die Verfügbarkeit in deutschen Online Shops geprüft:
Driver | Ausführlicher Test | Link zum Shop |
---|---|---|
Callaway Great Big Bertha Epic | Hier erhältlich | |
Taylor Made M2 2017 | Hier erhältlich | |
Taylor Made M1 2017 | Hier erhältlich | |
Titleist 917 D2 | Hier erhältlich | |
Titleist 917 D3 | Hier erhältlich | |
Cobra King F7 plus | Hier erhältlich | |
Cobra King Ltd black | Hier erhältlich | |
Srixon Z765 | Hier erhältlich |
|
Ping G LS | Hier erhältlich | |
Exotics XJ1 | Hier erhältlich | |
Exotics EX10 | Mehr erfahren | Hier erhältlich |
Honma TW737 | Hier erhältlich | |
Wilson Staff Triton | Hier erhältlich |
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Neue Technologien von TaylorMade, Titleist, Callaway & Co
Was wir sahen: Schlägerköpfe aus Carbon, verstellbare Gewichte und (noch) aerodynamischere Formen. Wie immer heißt es: Neue Technologien sollen dem Golfer das Leben einfacher machen! Die Hersteller versprechen jedes Jahr aufs Neue, den heiligen Gral gefunden zu haben. Doch gibt es bei den Modellen 2017 wirklich einen echten Mehrwert?
Was genau haben wir getestet:
- Welcher Driver ist der Performance-Sieger?
- Welcher Driver schneidet bei den qualitativen Kriterien wie Klang, Optik, Fehlerverzeihbarkeit am besten ab?
- Für welchen Spielertyp ist welcher Driver am besten geeignet?
1. Performance – so haben wir getestet:
- Aus 30 Schlägen je Driver haben wir zehn repräsentative Treffer ausgewählt, um ein aussagekräftiges Ergebnis der Ballflugparameter zu erhalten.
- Unser Tester hat Vorgabe 0 und schwingt den Driver im Durchschnitt mit 115mph.
- Keiner der ausgewählten Schläge durfte einen Sidespin von mehr als +/- 500 rpm haben. Grobe Fehlstellungen der Schlagfläche konnten dadurch ausgeschlossen werden.
- Es wurden beim Performance-Test nur Treffer im Sweetspot mit einer Ballgeschwindigkeit von > 165mph berücksichtigt.
Performance Driver 2017 – Ergebnis
Performance | Club Speed [mph] | Ball Speed [mph] | Launch [°] | Side Spin [rpm] | Back Spin [rpm] | Height [m] | Carry [m] |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Srixon Z765 8,5° | 115 | 173 | 12,3° | 36R | 2010 | 34 | 281 |
Taylor Made M1 8° | 116 | 175 | 9,8° | 122L | 1890 | 27 | 281 |
Callaway Epic 8° | 115 | 174 | 12° | 301L | 2440 | 36 | 277 |
Exotics EX10 8° | 114 | 172 | 13,1° | 312L | 2547 | 38 | 276 |
Honma TW737 445cm² 9,5° | 116 | 171 | 11.8 | 54L | 2287 | 33 | 274 |
Cobra King F7+ 9° | 114 | 171 | 11,3° | 134L | 2239 | 34 | 274 |
Taylor Made M2 8° | 114 | 173 | 10,4° | 113L | 2334 | 30 | 274 |
Titleist 917 D3 8° | 114 | 171 | 11,7° | 67L | 2347 | 35 | 272 |
Titleist 917 D2 8° | 114 | 172 | 11,9° | 202L | 2485 | 36 | 271 |
Exotics XJ1 9° | 113 | 171 | 13,5° | 358L | 2784 | 40 | 270 |
Cobra King Ltd black 9° | 115 | 171 | 11,7° | 231L | 2760 | 37 | 267 |
Ping G LS 8° | 115 | 171 | 12,1° | 14R | 2685 | 37 | 267 |
Wilson Staff Triton DvD 8° | 115 | 170 | 11,9° | 382L | 3025 | 39 | 261 |
2. Spielbarkeit beim Driver – so haben wir getestet:
- Verhalten der Köpfe bei niedrigeren Schwunggeschwindigkeiten
- Fehlerverzeihbarkeit bei Off-Center-Hits
- Spezielle Eigenschaften und Spielbarkeit für unterschiedliche Spielertypen
Spielbarkeit Driver – Ergebnis
Touch und Look | Spielbarkeit | Design Sohle | Design Krone | Klang | Schlagfläche im Setup | Besonderheiten |
---|---|---|---|---|---|---|
Callaway Epic Driver | mittel | super High Tech | verwirrend | leise, dämpfend | neutral | verstellbare Gewichte an Sohle, Krone lenkt ab |
Cobra King F7+ 9° | einfach | farbig, modern | modern | dumpf | neutral | Gewichte an Sohle austauschbar |
Cobra King Ltd black 9° | mittel | High Tech, verspielt | modern | dumpf | neutral | 2016er Modell |
Exotics EX10 8° | sehr einfach | modern | klassisch | metallisch, direktes Feedback | neutral | slip-stream Sohle; +/-2° verstellbar |
Exotics XJ1 9° | einfach | edel | high end | metallisch hell | leicht geschlossen | leichter Kopf; keine Verstellmöglichkeiten aber 9°, 10,5°, 12° |
Honma TW737 9,5° | schwer | schlicht, elegant | schlicht, klassich | sehr dumpf, wenig Feedback | leicht geschlossen | weiß ausgelegte Grooves, keine Zielmarkierung |
Ping G LS 8° | einfach | modern | globig | hell, hart | neutral | kein sportlicher Driver |
Srixon Z765 8,5° | sehr einfach | modern | klassisch | soft | neutral | Verstellbereich von Loft kleiner als bei anderen Drivern |
Taylor Made M1 8° | schwer | high tech, farbig | analog M1 2016 | dumpf, hell | neutral | großer Einstellmöglichkeiten aber gleiche Krone wie M1 2016 |
Taylor Made M2 8° | mittel | einfach, farbig | analog M2 2016 | dumpf, hell | neutral | wirkt wie eine abgespeckte M1 Version |
Titleist 917 D2 8° | mittel | klassisch, elegant | altmodisch | dumpf, wenig Feedback | neutral | Loft/Lie Verstellung verwirrend |
Titleist 917 D3 8° | schwer | klassisch, elegant | altmodisch | dumpf, wenig Feedback | neutral | Loft/Lie Verstellung verwirrend |
Wilson Staff Triton 8° | einfach | coole Carbonsohle | altmodisch | metallisch, dumpf | leicht geschlossen | Platte an Sohle austauschbar, kaum Effekt auf Spinrate |
3. Welcher Driver ist für wen geeignet?
Nicht jeder Driver ist für jeden Spieler geeignet. Daher kann es in einem seriösen Schlägertest keinen alleinigen “Testsieger” geben. Denn während der Longhitter nach einem flachen Ballflug sucht, wäre ein sogenannten “Low-Spin-Driver” für jemanden mit weniger Power eine Katastrophe, da der Ball dann nicht mehr in die gewünschte Höhe geht. Die Folgen wären dann z.B. “Löffeln” oder “die Schlagfläche öffnen” (Slice). Fragen Sie Ihren Pro: Er wird keine dieser Techniken gut heißen. Soll bedeuten: Wenn man sich für den falschen Driver entscheidet, kann man sich tatsächlich den Schwung kaputt machen, obwohl man doch nur zehn bis 20 Meter länger schlagen wollte. Ach ja, die Fitness ist natürlich auch nicht ganz unwichtig.
Golfbeat-Spielertypen
Folgende verschiedene Spielertypen haben wir auf dem Golfplatz ausfindig machen können. Wir sind uns sicher, dass sich jeder von Euch mit einem identifizieren kann:
Paul Profi
… strebt eine Profikarriere und ist auf viel Feedback seiner Schläger angewiesen. Mit typischen Fehlschlägen hat er nicht zu kämpfen. Ihm gefällt ein klassisches, sportliches Design. Alle Schläger sollen neutral ausgelegt sein, sodass sich seine Technik bestmöglich entwickeln kann.
Leo Longhitter
… ist bei seinen Clubkollegen gefürchtet für seine langen Drives. Er kämpft aufgrund seiner hohen Geschwindigkeit mit einem hohen Ballflug und zu wenig Roll im Verhältnis zu seiner Carry Schlagweite. Im Zweifelsfall sind ihm ein paar Meter mehr wichtiger, als das Fairway zu treffen.
Werner Wild
… kann von Weltklasse bis Katastrophe jede Art von Schlag produzieren. Er weiß am Tee nie so recht auf welche Kurve er sich einstellen muss und sucht nach mehr Konstanz in seinem Spiel. Er verzichtet in Zukunft deshalb auch lieber auf spektakuläre Birdies, wenn ihm dafür Doppel-Bogeys erspart bleiben.
Georg Gemütlich
… ist schon in die Jahre gekommen und bekannt für seinen ruhigen sowie rhythmischen Schwung. Er möchte sich das Leben möglichst leicht machen und seinen Körper schonen. Schlechte Schläge sind bei ihm oft zu flach. Er muss versuchen, alle Möglichkeiten zu nutzen, um Länge zu gewinnen.
Bruno Beginner
… steht am Anfang seiner Golfkarriere und ist zu 100% vom Golfvirus infiziert. Ein klarer Spielertyp hat sich bei ihm noch nicht herauskristallisiert. Verstellmöglichkeiten am Kopf sind mit Sicherheit ein Benefit, wobei das für Bruno sicher nicht der letzte Driver bleiben wird.
Doro Dynamisch
… kämpft jedes Jahr erneut um den Clubmeistertitel. Sie lässt ihre Flightpartnerinnen und den ein oder anderen Herr vom Tee links liegen. Eine konstante Drawkurve würde ihr nun noch die nötige Länge geben, um mehr Birdieputts zu haben.
Renate Ruhig
… kämpft jedes Jahr erneut um den Clubmeistertitel. Sie lässt ihre Flightpartnerinnen und den ein oder anderen Herr vom Tee links liegen. Eine konstante Drawkurve würde ihr nun noch die nötige Länge geben, um mehr Birdieputts zu haben.
Übersicht – Driver-Eignung
Für die Gesamtbewertung, die sich aus den Messwerten und der qualitativen Bewertung ergibt, geben wir Empfehlungen, für welchen Spielertyp welcher der getesteten Driver am meisten Sinn macht.
Performance | Paul Profi | Leo Longhitter | Werner Wild | Georg Gemütlich | Bruno Beginner | Doro Dynamisch | Renate Ruhig |
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Callaway Epic | X | X | X | ||||
Cobra King F7+ | X | X | X | X | |||
Cobra King Ltd black | X | ||||||
Exotics EX10 | X | X | X | X | X | ||
Exotics XJ1 | X | X | X | ||||
Honma TW737 | X | ||||||
Ping G LS | X | X | X | ||||
Srixon Z765 | X | X | X | ||||
Taylor Made M1 | X | X | |||||
Taylor Made M2 | X | X | X | X | |||
Titleist 917 D2 | X | X | |||||
Titleist 917 D3 | X | ||||||
Wilson Staff Triton | X | X |